Dark Poetry

Glaube

Die Grube stinkt, fauliger Morast bedeckt die steilen Wände

Auf glitschigem Boden findet kein Körper Ruh

die paar Kohlblätter und schimmligen Brotscheiben

füllen den Magen kaum

 

nur kurz scheint die Sonne in die Tiefe hinab

wenn sie das Loch nicht mit der Falltür bedecken

und grausam ihre Zähne blecken

Doch er gibt nicht auf

 

Die Hände gefaltet die Augen bedeckt

sprechen seine Lippen ein kurzes Gebet

Kein Flehen

Kein Zweifeln

sein Herz voll Vertrauen

 

In der Morgendämmerung fliegt eine Taube auf

Der Mann ist tot.

Inga Veit, Publizistin M.A. & Coach  |  ingaveit@web.de